Lebensmittelabfälle reduzieren: KI als Lösung

Wie lassen sich täglich tausende Mahlzeiten effizient planen und Lebensmittelabfälle vermeiden? Die Stattküche aus Münster ist durch Digitalisierung nachhaltiger geworden.

In der Gemeinschaftsverpflegung für Schulen und Kindergärten blieben regelmäßig bestellte Mahlzeiten ungenutzt – häufig, weil Eltern kurzfristig absagten oder vergessen hatten zu stornieren. Die Folge: unnötige Verschwendung. Der mittelständische Caterer Stattküche GmbH aus Münster wollte das ändern. Gemeinsam mit dem EDIH-DO entstand eine Prognoselösung, die auf historischen Bestelldaten basiert. Mithilfe eines Machine-Learning-Modells (ExtraTrees) kann nun vorhergesagt werden, wie viele Essen voraussichtlich nicht abgeholt werden – und die Produktion entsprechend angepasst werden.

Interaktive Lösung und Schulung der Mitarbeitenden

Die Lösung besteht aus zwei interaktiven Jupyter Notebooks – digitalen Arbeitsoberflächen, auf denen sich Daten, Berechnungen, Texte und Grafiken in einem einzigen Dokument kombinieren lassen. Sie ermöglichen es, Analysen Schritt für Schritt nachzuvollziehen und Ergebnisse direkt sichtbar zu machen. Ein Notebook dient der Datenexploration, das andere den täglichen Vorhersagen zu Stornierungen. Die Stattküche erhielt nicht nur ein funktionierendes System, sondern auch das Know-how, es selbstständig weiter zu nutzen. Mitarbeitende wurden in datenbasierte Entscheidungsprozesse eingeführt – ein wichtiger Schritt in Richtung digitaler Reife.

Präzisere Portionierung, Reduktion von Abfall und Ideen

Erste Ergebnisse zeigen: Die Portionierung wird präziser, Ressourcen werden geschont, Abfälle reduziert. Und das ist erst der Anfang: Aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts sind weitere (akademische) Aktivitäten geplant. Dazu zählen die Untersuchung automatisierter Erinnerungssysteme für Eltern zur Reduzierung kurzfristiger Absagen sowie der Einsatz von Methoden des verstärkenden Lernens für eine dynamische Portionsanpassung auf Basis von Echtzeit-Verbrauchsdaten. „Die Zusammenarbeit mit EDIH-DO öffnete dem Unternehmen nicht nur technologische Türen, sondern schärfte auch den Blick für das Potenzial datengetriebener Prozesse“, sagt Sümeyra Özbek vom CET, die das Projekt für EDIH-DO begleitete.

Einstieg ohne Investitionshürden
Das Beispiel der Stattküche beweist, dass digitale Werkzeuge helfen können, gesellschaftliche Herausforderungen wie Lebensmittelverschwendung aktiv anzugehen. Die technologische Umsetzung wurde durch den EDIH-DO gefördert, neue Hardware oder eine komplexe IT Infrastruktur waren allerdings nicht erforderlich. Die benötigten Daten wurden aus bestehenden Systemen gewonnen, die Rechenleistung kam aus geförderten Ressourcen des EDIH-DO. So konnte das Unternehmen die Vorteile von Künstlicher Intelligenz schnell, kostengünstig und passgenau für die Anforderungen eines mittelständischen Caterers in den Küchenalltag integrieren

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Unternehmen
Logo Stattküche GmbH
Daten

Gegründet: 1984 
200 Mitarbeitende 
Täglich rund 22.000 produzierte Mahlzeiten 
Sitz: Münster 
Weitere Infos: www.stattkueche.de

Genutzte Services
  • Test-beforeInvest 
  • Training & Skills Development 
  • Zugang zu Innovationsnetzwerken 

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